Verbotene Stoffe in Bienen entdeckt

Bei einer Studie wurden zufällig illegale Pestizide in toten Bienen gefunden. Kritiker sehen sich dadurch bestätigt.

Es scheint, als ob Kommissar Zufall seine Hände im Spiel hatte: Bei einer mehrjährigen Untersuchung zum Bienensterben wurden fünf Pestizide gefunden, die schon seit Jahren in Österreich und der EU verboten sind. „Das ist ein Hammer und war auch für uns total überraschend“, sagt Lydia Matzka-Saboi von der Umweltorganisation Global 2000. Sie kritisiert, dass das Problem sowohl von AGES (Agentur für Ernährungssicherheit des Gesundheitsministeriums) und Landwirtschaftsministerium nicht thematisiert werde.

Außerdem, behauptet Global 2000, sei nicht nur die Bienen-Population betroffen: „Die AGES hat die Fakten zwar auf den Tisch gelegt, aber es wird nichts dagegen getan. Das Problem geht weit über das Bienen-Thema hinaus.“ Betroffen seien Grundwasser, Landwirtschaft und Nahrungsmittel.

Konkret geht es um die Pestizide Parathion, Phosalone, Metolachlor, Diphenylamin und Chlorfenvinphos. Sie stehen im Verdacht, unter anderem krebserregend und nervenschädigend zu sein. Global-Pestizid-Experte Helmut Burtscher: „Die Tatsache, dass praktisch jeder zehnte Pestizid-Nachweis in den untersuchten Bienen-Proben ein verbotenes Pestizid zu Tage fördert, deutet auf einen systematischen und breiten Einsatz illegaler Pestizide in Österreich hin.“

Das will Werner Windhager von der AGES so nicht stehen lassen. „Es stimmt, dass wir nicht erlaubte Rückstände in den Bienen-Proben gefunden haben. Das ist auch nicht akzeptabel.“ Für diese Studie wurde aber nicht erhoben, woher genau die Proben stammen. „Das können auch Restbestände sein, die im Kleingartenbereich angewendet wurden und nicht zwingend in der Landwirtschaft.“

Aber wie ist der Einsatz trotz Verbots im EU-Raum überhaupt möglich? Der Teufel liegt im Detail. „Man darf diese Substanzen in vielen Fällen lagern und damit handeln. Da gibt es viel Spielraum“, meint Matzka-Saboi. Als Konsequenz aus den aktuellen Untersuchungen fordern sie und Burtscher strengere Kontrollen. Windhager betont, dass die Einhaltung aller Auflagen Ländersache und damit politisch sei. Die Grünen fordern zudem ein „funktionierendes Kontrollsystem“ und einen Pestizid-Reduktionsplan. „Damit soll der Pestizid-Einsatz in den nächsten fünf Jahren um 30 Prozent gesenkt werden“, sagt der Grünen-Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber. Und weiter: „Minister Nikolaus Berlakovich schiebt das Problem auf die lange Bank.“

Helmut Burtscher nutzt die Aufregung für klare Forderungen: „Diese Pestizide sind für Mensch und Natur gefährlich und aus gutem Grund schon seit Langem verboten. Sie dürfen nicht durch Schlupflöcher erst recht auf unseren Feldern landen.“

Bienen als Indikator für die Natur
Das Bienensterben beschäftigt Imker, Gesundheitsexperten und Landwirtschaft schon seit einigen Jahren. Sie hatten einen Zusammenhang mit in der Landwirtschaft eingesetzten Pestiziden vermutet. Erst vor wenigen Tagen wurden zudem zwei internationale Studien veröffentlicht, die zeigten, dass die Tiere davon unter anderem orientierungslos werden.

Mit der sogenannten MELISSA-Studie sollten die Beobachtungen der Imker in Österreich wissenschaftlich überprüft werden. Die Untersuchung der AGES lief seit 2009 und wurde im Jänner 2012 abgeschlossen.

Die Studienautoren kamen zum Schluss, dass in intensiv mit Mais und Kürbis bewirtschafteten Regionen die Bienenstände dezimiert wurden. Dies stehe durchaus im Zusammenhang mit Insektizid-gebeiztem Saatgut. Es wird gegen den bei Landwirten gefürchteten Schädling Maiswurzelbohrer eingesetzt. Ein komplettes Verbot dieser sogenan4nten neo­nicotinoiden Saatgutbeizen ist aber von AGES-Seite nicht angedacht.

Die Studie an sich begrüßen die Imker zwar. „Ohne sie hätten wir heute keine Ergebnisse auf dem Tisch. Mit der Interpretation sind wir aber ganz und gar nicht zufrieden. „Es wird versucht, das Problem kleinzureden“, sagt Josef Stich Präsident der österreichischen Berufsimker.

Teufel I.(2012):Verbotene Stoffe in Bienen entdeckt. Kurier 4.April 2012,14

Streit um das Bienensterben spaltet Imker

Seit Jahren klagen die Imker über ein rätselhaftes Bienensterben. Eine Studie macht ein Pestizid im Maisanbau mitverantwortlich. Doch ob es verboten werden soll, sind selbst die Imker uneinig.

Die Aussagen wirbeln ordentlich (Blüten-)Staub auf. Immerhin bestätigt nun die Forschung, was Grüne und Imker seit Jahren behaupten: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Bienensterben in Österreich und den Beizmitteln, die die Bauern beim Maisanbau verwenden. Das ist der Kern einer groß angelegten Studie mit dem klingenden Titel „Melissa“, die die österreichische Gesundheitsagentur Ages präsentierte.

Die Forschungsergebnisse, sogar mitfinanziert von der Pflanzenschutzindustrie, sind neues Feuer im schwelenden Streit um den Schutz der Bienen. Seit Jahren beobachten die Imker ungewöhnliche Verluste bei ihren Bienenvölkern. Mitverantwortlich dafür soll das Pestizid Clothianidin aus dem Hause Bayer sein, das auf den Feldern gegen den Maiswurzelbohrer eingesetzt wird. Vor allem in der West- und Südsteiermark konnten die Experten Bienenschäden durch das Beizmittel nachweisen.

Die Grünen und der Imkerbund fordern nun, das Mittel zu verbieten. Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich habe es seit Jahren verabsäumt, wirksame Maßnahmen gegen das Bienensterben zu setzen, kritisiert der grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber und verweist auf Deutschland und Italien, wo das Präparat bereits untersagt sei. „Das Forschungsergebnis bestätigt unsere Forderung nach einem Verbot“, sagt Johann Watschka, Präsident der österreichischen Imker.

Da hat er die Rechnung allerdings ohne seine steirischen Kollegen gemacht. Denn just in der Grünen Mark, wo das Beizmittel laut Studie hohe Schäden verursachen soll, halten die Imker von einem Verbot herzlich wenig. „In Wahrheit gibt es überhaupt keinen klaren Zusammenhang zwischen dem Mittel und den Verlusten bei den Imkern“, sagt der steirische Imkerbundpräsident Maximilian Marek. Zwar würden die Pestizide den einen oder anderen Schaden bei den Flugbienen im Frühjahr verursachen. „Die großen Ausfälle beobachten wir aber bei den Winterbienen, die im Stock die nächste Generation heranpflegen. Dafür können die Beizmittel schlecht verantwortlich sein.“ Panikmache, meint Marek, sei jedenfalls ein schlechtes Rezept.

Ähnlich sieht das der Leibnitzer Imker-Obmann Rudolf Sackl. „Solche enormen Schäden wie in den letzten Jahren hat es früher nie gegeben. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass daran nur das Beizmittel schuld sein soll.“

Karl Crailsheim, Bienenexperte am Institut für Zoologie an der Grazer Uni, bestätigt, dass es in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich hohe Schäden bei den Bienenvölkern gab. Der Auslöser dafür sei unbekannt. „Es wird wohl eine Fülle an Ursachen sein wie die schädliche Varroamilbe, die Beizmittel, die Witterung und anderes.“ Von einem massiven Verlust an Bienen wie in den USA könne in Österreich aber ohnehin keine Rede sein.

Die Landwirtschaft hat dennoch reagiert. Seit heuer gilt für die Maisbauern eine verpflichtende Fruchtfolge, die den Maiswurzelbohrer zurückdrängen und den Pestizideinsatz vermindern soll. Der Fruchtwechsel muss jedoch erst im vierten Jahr erfolgen, was man beim Verein „Biene Österreich“ als „verwässerte Lösung“ geißelt. Ein Ende des Streits ist nicht im Anflug.

GÜNTER PILCH:“Streit um das Bienensterben spaltet Imker“.In:Kleine Zeitung.Stand21.3.2012.http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2977059/streit-um-bienensterben-spaltet-imker.story

Wichtige Information des Nö-Imkerverbandes!

Der NÖ-Imkerverband (Herr Präsident Gruscher) hat auf Grund der gebietsweise erhöhten Winterverluste 2011/2012 bei der NÖ-Landesregierung, Herrn Agrar-Landesrat Dr. Stefan Pernkopf, um eine Förderung der NÖ-Imkerschaft angesucht.

 

Diese wurde nun in Form einer „Förderung des Ankaufs von Reinzuchtköniginnen“ genehmigt.Gefördert wird der Ankauf von Reinzuchtköniginnen bei einem vom NÖ-Landesverband anerkannten Züchter. Die Fördersumme beträgt € 15,- je angekaufter Reinzuchtkönigin.

Da die Gesamt-Fördersumme begrenzt ist, werden voraussichtlich je Mitglied 3 Reinzucht-Königinnen gefördert.

 

Prozedere:

 

Die Ortsgruppenobmänner erheben mit dem beiliegenden Erhebungsblatt die Anzahl der Reinzuchtköniginnen bei ihren Mitgliedern bis spätestens 31.03. 2012.

Die Bezirksobmänner übermitteln bis spätestens 15.04.2012 die Erhebungsblätter ihrer Ortsgruppen an den Landesverband.

Die Imkerinnen und Imker bestellen zeitgerecht bei einem vom NÖ-Landesverband anerkannten Züchter (siehe beiliegende Züchterliste) die gemeldete Zahl an Reinzuchtköniginnen.

 

Für die bezogenen Reinzuchtköniginnen ist eine Rechnung erforderlich.

Diese Originalrechnungen der Mitglieder sind bis spätestens 15.07.2012 durch die Ortsgruppenobmänner an die Bezirksobmänner zu übermitteln.

Die Bezirksobmänner legen die ortsgruppenweise sortierten Rechnungen bis spätestens 30.07.2012 an den Landesverband von.

 

Die Auszahlung der Förderbeträge erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, sodass die Aktion bis Ende August abgeschlossen werden kann.

Für den Nachweis der Reinzucht dient die Zuchtkarte, die beim Imker /Imkerin verbleibt.

 

Soweit nicht bekannt, ersuchen wir die Bezirksobmänner um Bekanntgabe der Kontodaten der Bezirksgruppen an das Verbandsbüro.

 

 

Für den NÖ-Imkerverband

Obm. WL Johann Gruscher

 Präsident

 

Hitzetod für die Varroamilbe

  

Der Kampf gegen Varroamilben wird um ein Werkzeug erweitert: Ein Wiener TU-Forscher entwickelte den „Varroa-Controller“, der die Bienenbrut gerade so weit erwärmt, dass den Bienen nichts geschieht.

 

Bekämpfe deinen Feind rechtzeitig.“ Das sei seine zentrale Botschaft, sagt Wolfgang Wimmer und blickt auf einen 90 mal 65 mal 65 Zentimeter großen gelben Kasten: auf seine Entwicklung, den Varroa-Controller. Der angesprochene „Feind“ ist im ausgewachsenen Zustand eine 1,4 bis 1,6 Millimeter große Milbe. Die Bekämpfung dieser Varroamilbe gehört zur unumgänglichen Arbeit im Jahresablauf eines Imkers. Wer sie unterlässt, muss mit dem Absterben des Bienenvolkes rechnen. Wer die Milbenbekämpfung durchführt, ist auch nicht vor dem Ausfall des einen oder anderen Volkes gefeit.

 

Wimmer bietet nun das Gerät für eine neue Behandlungsmethode an, die gegenüber der herkömmlichen Bekämpfung mit Chemikalien einen großen Vorteil hat: Sie kann zu jeder Zeit, in jedem Stadium des Bienenjahres eingesetzt werden, ohne dass die Wachsqualität und der produzierte Honig Schaden nehmen.

Die Varroamilbe wurde aus Ostasien eingeschleppt und ist seit Anfang der 1980er-Jahre Faktum in der europäischen Bienenhaltung. Knapp zehn Jahre später publizierte der Tübinger Biologe Wolf Engels die Möglichkeit, die Varroose mittels „Hyperthermie“ zu bekämpfen, also durch Abtötung der Milben mittels Überwärmung. Das Gerät dazu entwickelte jetzt der Maschinenbauingenieur Wolfgang Wimmer (45), an der TU Wien Leiter des Forschungsbereiches für umweltgerechte Produktgestaltung (Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik) und Chef der von ihm gegründeten Ecodesign company GmbH. In das entwickelte Gerät werden die einzelnen bienenfrei gemachten Brutrahmen aus einem Bienenstock eingehängt. Das Um und Auf ist die programmgesteuerte Erwärmung bis zu der Temperatur – die rund zwei Stunden gehalten wird –, bei der die Milbe Hitzeschockproteine ausbildet und daran stirbt, die Bienenbrut aber überlebt.

Wichtig ist der Unterschied zur herkömmlichen Behandlung. Das befruchtete Milbenweibchen lässt sich ab Brutbeginn kurz vor der „Verdeckelung“ in der Zelle einer Bienenwabe einschließen, in dieser produziert sie zuerst einen Sohn, dann mehrere Töchter. Diese vermehren sich durch Geschwisterpaarung und saugen die Hämolymphe (Blut) der Bienenlarve. Die werdende Biene wird dabei geschädigt, es kommt zur Übertragung von Viren. Die herkömmliche Varroabehandlung beginnt nach der Honigernte durch den Imker Mitte/Ende Juli, wobei meist mit der Verdunstung durch eine Dosis Ameisensäure gearbeitet wird. Dann folgt eine Nachbehandlung und im Dezember eine letzte Spätbehandlung mit Oxalsäure.

Tatsächlich verdoppelt sich aber jeden Monat die Zahl der Varroamilben ab Brutbeginn (März oder früher). Aus einer Milbe im März können 32 Milben im August werden. Setzt der Imker eine Säurebehandlung im Frühjahr an, kann er den weiter produzierten Honig des Jahres nicht mehr verkaufen – dies erlaubt das Lebensmittelgesetz nicht. Mit Ausnahme eines kleinen Tricks – nämlich der Entnahme der besonders von der Milbe befallenen Drohnenrähmchen – wartet er also ab. Und die Milbe vermehrt sich.

Wimmers Varroa-Controller geht diesem Problem aus dem Weg. Die Hyperthermie schadet der Brut nicht, sie kann also jederzeit, am besten zu Beginn des Bienenjahres zum Einsatz kommen. Jene Bruträhmchen eines Bienenvolkes, die bereits von den Bienen verdeckelt wurden, werden aus dem Stock genommen, die darauf sitzenden Bienen abgekehrt und die Brutwaben in den Varroa-Controller eingehängt. Im Spätsommer empfiehlt sich eine zweite Behandlung.

Gegenüber der herkömmlichen Behandlung ergibt sich eine Mehrarbeit, da jedes einzelne Bruträhmchen dem Stock entnommen werden muss. Dafür garantiert der größere Erfolg im Kampf gegen den „Feind“ ein stärkeres und gesünderes Bienenvolk. Man kann mit der neuen Methode kostengünstig Erfahrung sammeln: Das Gerät wird an zehn Standorten in Österreich tageweise vermietet.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 18.03.2012)

 

 

 

 

 

 

 

 

Imkerausflug 2012

Einladung zum Imkerausflug

am 31.März 2012

zur Techagro in Brünn.

 

 

Die Techaro ist die größte Landwirtschaftliche Fachmesse in Mitteleuropa. Auf über 45000m² stellen mehr als 400 Firmen ihre Produkte aus.

 

 

Abfahrt Höflein  7 Uhr 30

 

Ankuft Brünn ca . 9 Uhr 30

 

Messebesuch

 

Abfahrt Brünn 15 Uhr

 

Ankunft Höflein ca 17 Uhr

 

Anschließend Ausklang beim Heurigen in Höflein.

 

 

Der Transport von Höflein nach Bünn ist für Vereinsmitglieder kostenlos, der

Eintritt in die Messe (ca. 8 €) ist jedoch selbst zu bezahlen.

Nähere Informationen unter http://www.bvv.cz/de/techagro/

 

Wir bitten um zahlreiche Anmeldung bis zum 1. März unter 0699 11767282 (Rojky) oder 0699 11875958 (Zavadil)

 

 

 

Mit Imkerlichen Grüßen

 

 

 

 

Michael Zavadil

 

 

 

 

 

 

 

Imkerschule Warth: Neue Imkerfacharbeiter ausgebildet

Am 21. Oktober fand an der Imkerschule Warth die Facharbeiterprüfung für Imker statt. „Nach Absolvierung eines vierwöchigen Kurses bestanden 21 Teilnehmer die theoretische und praktische Abschlussprüfung“, freut sich Dipl.-HLFL-Ing. Karl Stückler, Leiter der Imkerschule Warth. „Der Andrang zu den Imkerkursen ist in den letzten Jahren stark angestiegen, was zu einem Großteil an der intensiven Aufbauarbeit der letzten Jahre bei den Jungimkern liegt. Projekte wie die ‚Bienenpädagogik‘ für Jugendliche und Bienen-Schnuppertage für Volksschulen werden in ganz Niederösterreich durchgeführt“, informiert Stückler. Aber es lässt sich generell ein Trend zur Imkerei feststellen; die naturverbundene Arbeit mit den Bienen und das Know-how rund um die Imkerei hat stark an Bedeutung gewonnen. Dies zeigt sich daran, dass die Kursteilnehmer aus ganz Österreich und auch aus Deutschland kommen.

NÖ Imkerschule Warth: „Bienen-Zentrum“ mit Tradition

Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte konnte sich die Imkerschule als Zentrum für die Facharbeiter- und Meisterausbildung in Österreich etablieren. Bis dato wurden 415 Imkerfacharbeiter und 250 Imkermeister in Warth ausgebildet, was knapp die Hälfte aller Facharbeiter und Meister in Österreich ist. Ein wesentliches Element des Erfolges ist eine optimale Ausbildung, wie sie Neueinsteigern und Fortgeschrittenen in der Imkerschule Warth geboten wird.

Die Imkerschule betreut rund 180 Bienenvölker und kann durch die unterschiedlichen Standorte der Bienenstöcke fünf verschiedene Honigsorten erzeugen. Darüber hinaus werden auch Propolissalben bis hin zu Kerzen aus Bienenwachs und Seifen im Ab-Hof-Laden der LFS Warth verkauft.

Kursprogramm und Anmeldung

Das Kursprogramm der Imkerschule ist im Internet unter www.lfs-warth.ac.at online und kann auch kostenlos per Telefon 02629/2222-0 oder E-Mail: bildungszentrum@lfs-warth.ac.at bestellt werden. Die Anmeldung zu den Kursen ist bei der Kurskoordinatorin Birgit List, Telefon: 02629/2222-0 oder online möglich.

(Quelle: Landwirtschaftliche Fachschule Warth)

Demonstration gegen das Bienensterben

Aktuelle Information!!

Der Niederösterreichische Imkerverband informiert, dass am 6.Juli 2011 um 10:00 Uhr vor der Wiener Staatsoper – Opernring 2, 1010 Wien – von Global 2000 eine Demonstration gegen das Bienensterben (Beizmittel) stattfindet.

Hauptschuldige für Bienensterben sind gefunden

Eine Milbe setzt den Bienenvölkern in Deutschland zu. Das machen die neuen Ergebnisse einer Langzeitstudie eindrücklich klar. Nur: Einen wirksamen Schutz gegen den Parasiten gibt es bisher nicht – und wie viele Völker jeden Winter tatsächlich eingehen, ist ebenfalls umstritten.

Seit einigen Jahren werden – nicht nur in Deutschland – in den Wintermonaten vermehrt Verluste von Bienenvölkern gemeldet. Über die Ursachen konnte lange nur spekuliert werden. Inzwischen schlagen sogar die Vereinten Nationen Alarm: Ein kürzlich erschienener Bericht des Umweltprogramms Unep, hatte gezeigt, dass das Bienensterben inzwischen zum globalen Problem geworden ist – die Uno sieht dadurch die Nahrungsgrundlage der Menschheit in Gefahr.

Jetzt haben deutsche Forscher herausgefunden, was hierzulande für das Schwinden vieler Bienenvölker während der Wintermonate hauptsächlich verantwortlich ist: eine Milbe. Zu diesem Ergebnis kommt die Langzeitstudie Deutsches Bienen-Monitoring, die von der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung koordiniert wurde. Es gebe nun den statistischen Nachweis, dass „zweifelsohne“ vor allem die parasitische Milbe Varroa destructor den Bienen zusetze.

Zweitwichtigstes Problem während der Wintermonate sei die Infektion mit bestimmten Viren. Der Parasit Nosema, Pflanzenschutzmittelrückstände und andere vermutete Ursachen spielten dagegen kaum eine Rolle, teilte die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft zu den Ergebnissen mit.

Die neue Langzeitanalyse von 2004 bis 2009 bezog etwa 120 Imker mit mehr als 1200 Bienenvölkern ein. Die Tiere wurden auf Krankheiten und Pflanzenschutzrückstände untersucht, zudem wurden Angaben zu den Bienen, die von ihnen eingetragene Nahrungsmenge (Tracht) und Wetterdaten erfasst. Der Industrieverband Agrar (IVA) sowie der Deutsche Imkerbund (DIB) unterstützten das Projekt finanziell.

Höhere Überwinterungschancen durch junge Königin

Protokolliert wurde unter anderem, wie viel Prozent der Bienen eines Volks jeweils im Oktober mit Varroa-Milben befallen waren. Mit steigender Befallsrate steige das Risiko exponentiell, das Volk im Winter zu verlieren, schreiben die Autoren nun. Die Ergebnisse zeigten, dass die bisher – meist mit Ameisensäure – durchgeführten Behandlungen des Stocks gegen die Milben noch nicht ausreichend wirksam seien, um einen Rückgang des Befalls in der gesamten Region zu erzielen.

Dass im Winter wie oft gemeldet mittlerweile fast ein Drittel aller Bienenvölker eingehen, ließ sich mit der Studie nicht bestätigen. In den vier Wintern von 2004/05 bis 2007/08 hätten die Verluste lediglich zwischen vier und 15 Prozent gelegen, heißt es in dem Papier. Neben starkem Milbenbefall und Vireninfektionen sei eine alte Königin eine der Hauptursachen für Völkerverluste. „Zum ersten Mal gelang es nachzuweisen, dass Völker mit einer jungen Königin deutlich höhere Überwinterungschancen haben als Völker mit älteren Königinnen.“ Möglicherweise werde von ihnen mehr Brut produziert, die genaue Ursache sei aber noch unklar.

Die Schlüsse aus der Langzeitanalyse ließen sich sicherlich auch auf andere Regionen Europas und möglicherweise auch Teile Nordamerikas übertragen, schreiben die Autoren. Zu bedenken sei, dass in einigen Jahren auch zusätzliche Faktoren zu den Völkerverlusten beitragen können. Die Empfehlung für Imker sei klar: „Eine wirksame Behandlung zur Bekämpfung von Varroa destructor ist die beste Lebensversicherung, die man für ein Honigvolk abschließen kann.“

N.N,(2011):Spiegel online:http://www.spiegel.de(25.03.2011)

Wer ist so stark wie eine Biene?

Erlebnisausstellung: Enorme Fähigkeiten der kleinen Biene können in Wien entdeckt werden.

Durch einen großen Wabenbogen geht’s rein in die Ausstellung Die Biiiiene. bis Anfang Mai kannst du in die Welt dieser wichtigen „Flieger_innen“, Blütenbestäuber_innen und Honigproduzent_innen eintauchen. Du kannst sie gut sehen, beobachten und manche ihrer Lebensfunktionen ausprobieren – mit Hilfe von riesigen Modellen (mit bis zu 2,5 Meter rund 125 Mal so groß wie lebendige Bienen).
So kannst du per Knopfdruck aus dem Modell eines Bienen-Hitnerteils deren Stachel ausfahren lassen. Wenn du dir zuvor schon auf der Weltkarte die veschiedenen Bienenarten angeshaut hast, weißt du eines. Sicher ist’s nicht das Hinterteil eine südamerikansichen Biene – die haben keinen Stachel. Hatten ursprünglich offenbar keine natürlichen Feinde.
Übrigens: Alle anderen Bienen (die mit Stachel) sterben nur, wenn sie in menschliche Haut stechen, weil der Stachel dort beim Versuch ihn wieder rauszuziehen, steckenbleibt. Sticht so eine Biene eine Wespe, hat sie kein Problem, den Stachel wieder rauszuziehen.

Im Kopf von Imker_innen

Bleiben wir beim Unterschied zwischen den stacheligen und stachellosen „Majas“. Während die südamerikanische Imkerin vom Volk der Kajapó-Indianer_innen – die Figur hat zwei echte Honigwaben in der Hand – völlig ungeschützt – dafür von ihrer Bemalung her als Imkerin zu erkennen. Ihr gegenüber ein Ganzkörper-Imkeranzug. Hinter dieser Figur kannst du über eine kleine Treppe steigen, den Kopf in den Schutzhelm stecken und Hudnerte Bienen summen hören und sie – über Monitore – vor deinen Augen sehen.
In einer anderen Station findest du auf einer sechseckigen, also wabenförmigen, gelben Fläche den Nachbau einer stilisierten Biene. Wie in ein Ruderboot kannst du einsteigen und mit Hilfe von zwei Knüppele wie Ruder die Bienenflügel bewegen. Und wenn du noch so stark und geschickt und schnell bist – an eine Biene kommst du nie heran. Die schafft 196 Flügelschläge – in der Sekunde.

Der Bien, der Bär, der Baum und die Überraschung

Am spannendsten fand die neunjährige Franziska Wilhelm, die den Online-Kinder-KURIER bei einem Rundgang begleitete (mehr auf den Bildern in der Fotostrecke) allerdings die allerletzte Station. Nach einem Bien (kein e vergessen, so wird ein Bienenschwarm genannt) seht vor dem Ausgang ein Baumstamm und daneben das Modell eines Bären. Im Baumstamm sind ein paar Astlöcher. Reingreifen – überraschen lassen .
Heinz Wagner,2011,www.Kurier.at

Die Biiiiene!
Erlebnis-Ausstellung

Bis 8. Mai
Freitag, 14 bis 18 Uhr,
Samstag, Sonntag, Feiertag: 10 bis 18 Uhr, Preise: 11 € Erw. / 8 € Kinder ab 3 J.
EMS Depot (3., Göllnergasse 15)

 

 

Mehr Schutz für die Bienen

Eine neue Verordnung soll den Einsatz von gebeiztem Saatgut und damit das Bienensterben reduzieren. Grüne möchten Bauern lieber zur Fruchtfolge verpflichten.

Bis die Bauern ihre Felder wieder mit Mais bestellen, dauert es zwar noch ein bisschen – vielen heimischen Imkern treibt es aber schon jetzt die Sorgenfalten auf die Stirn. Was sie schon länger vermutet hatten, ist mittlerweile so gut wie fix: Das jedes Jahr um diese Zeit auftretende Bienensterben ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Einsatz von mit Insektiziden gebeiztem Saatgut zurückzuführen. Eine Maßnahme, mit der sich die Landwirte gegen den sich ausbreitenden Maiswurzelbohrer zur Wehr setzen.


Seit 2009 untersucht die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) die Auswirkungen von gebeiztem Saatgut auf umliegende Bienenvölker. Laut aktuellem Zwischenbericht gab es auch im Vorjahr in der Region Verdachtsfälle von Vergiftungen durch Abdrift von Beizmittelstaub auf blühende Pflanzen wie Löwenzahl oder Obstkulturen. Die Bienenverluste fielen aber in der Regel geringer aus als noch 2009.

Galgenfrist

„Die Anzahl der Schäden ist nicht zurückgegangen, aber der Umfang pro Bienenvolk. Es hat sich um eine Spur verbessert, aber nicht so viel, dass es für uns akzeptabel ist“, so Josef Ulz, Präsident des Österreichischen und Steirischen Imkerbundes. Fast mit Zähneknirschen habe man einem dritten und letzten „Testjahr“ bei der Umsetzung der Auflagen zugestimmt. Um die Bienenschäden zu minimieren, mussten Sägeräte so umgerüstet werden, dass der Beizstaub nicht mehr in die Luft gerät, sondern fast zur Gänze in den Boden abgeblasen wird.

Um die Bienen heuer besser zu schützen, soll die Maiswurzelbohrerverordnung abgeändert werden. Die Beschlussfassung in der Landesregierung steht unmittelbar bevor. Tenor: Wird keine Fruchtfolge betrieben, haben Bauern 2011 Wahlfreiheit, ob sie gebeiztes Saatgut einsetzen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Menge verringern wird“, meint Josef Pusterhofer, Chef des Landwirtschaftlichen Versuchszentrums.

Ulz fordert eine rigorose Überprüfung, um zu sehen, ob die Auflagen greifen. „Wir werden heuer einen Schlussstrich ziehen. Auf Dauer können wir nicht stillhalten. Wir wollen der Landwirtschaft eine Chance geben, aber alles hat nach oben hin eine Grenze. Wir können nicht ewig zuschauen. Den Schaden kann man ganz klar zuordnen.“

Fruchtfolge

Die Marschrichtung scheint für Ulz klar, auch wenn derzeit argumentiert werde, dass das ökonomisch nicht umsetzbar sei: „Auf lange Sicht wird es ohne Fruchtfolge nicht gehen.“ Diese fordern die Grünen schon jetzt – verpflichtend als effektivstes Mittel gegen den Maiswurzelbohrer.

Pusterhofer sichert eine intensive Überprüfung der Verordnung zu. Bei der Umstellung auf Fruchtfolge gibt er zu bedenken: „Das geht nicht von heute auf morgen. Auch technisch kann man nicht einfach den Schalter umlegen.“

Für Marianne Müller-Triebl, Oststeiermarksprecherin der Grünen, ist das auch eine Frage des Wollens: „Die Fruchtfolge ist unabdingbar. Die Zulassung dieser giftigen Beizmittel muss endlich zurückgezogen werden.“

ROBERT LENHARD, HELMUT STEINER,2011,Kleine Zeitung